29. April 2019 Ungeschönt plastikfrei ohne Unverpackt- Laden: Familienalltag Im Netz findet man recht häufig die nahezu obligatorischen Gläser mit Müll. Was man hingegen oft nicht findet, sind Infos zum Hintergrund der Verursacher. Die Möglichkeiten des DINK-Pärchens in der Großstadt unterscheiden sich einfach zu sehr vom alleinstehenden Studenten oder der Familie auf dem Land. Das auf die eigene Situation zu übertragen, fällt schwer. Inhaltsverzeichnis ToggleUnser familiärer HintergrundWocheneinkauf auf dem Markt und im StädtleVorratshaltung in GroßmengenSelbermachen, wo es Freunde bereitet…Einweg durch Mehrweg ersetzenDurchhalten und Durchhänger Unser familiärer Hintergrund Deswegen habe ich die Fastenzeit (40 Tage) genutzt und unseren Plastikmüll gesammelt. Einfach das, was anfällt. Ohne zusätzlichen Aufwand. Das Ergebnis der Routine, die sich in den letzten Jahren etabliert hat. Die Überschrift sagt es schon: Den Alltag bestreiten wir ohne Unverpackt-Laden. Wir sind drei Personen. Sprich zwei Erwachsene und ein Kind von einem Jahr mit gutem Appetit, Mischköstler, wie man sagt. Wohnhaft an Rand einer 55k-Kleinstadt mit einem Auto, drei Fahrrädern und einem ÖPNV-Ticket. Außerdem lebt eine Katze bei uns, wenn sie nicht gerade ein anderes Fleckchen in Beschlag nimmt. Wocheneinkauf auf dem Markt und im Städtle Da beide Elternteile berufstätig sind, erfolgt der wöchentliche Einkauf am Samstagmorgen. Dazu wird er 5km entfernte Wochenmarkt angefahren. Im Regelfall fahren wir mit dem Rad und allerlei Cargolösung, dem Bus und Hackenporsche bei Sauwetter und bei echten Großeinkäufen mit dem Auto. Der Markt bietet neben offenem Gemüse, Obst und ungeknackten Nüssen auch Käse, Milchprodukte im Pfandglas und Brot. Der örtliche Metzger hat kein Problem damit, Wurst und Fleisch in mitgebrachte Dosen zu füllen. Selbes gilt für einen der beiden Antipastistände. Den Rest beziehen wir im (Bio-)Supermarkt. Das sind vornehmlich Gläser mit Mais, Sojasauce, Essig in der Pfandflasche und so weiter. Kurz: Konserven. Aber auch Lebensmittel, die es auf dem Wochenmarkt nicht gibt, holen wir dort. Eine Ausnahme bilden Waschmittel und Trockenvorräte, doch dazu gleich. Haarseifen, festes Shampoo und festen Conditioner beziehen wir in Karton oder unverpackt aus dem Reformhaus oder Weltladen. Der Wocheneinkauf nimmt mit kleiner Snackpause und Hin- und Rückweg rund 90 Minuten in Anspruch. Unter der Woche gibt es Brötchen und Brot vom Bäcker im Stadtteil: Trockenes in den Beutel, Klebriges in eine Keksdose. Vorratshaltung in Großmengen Waschmittel und Nudeln kaufen wir in Großpackungen online. Beides von Produzenten aus dem Umkreis von maximal 150 km. Im Keller stehen dafür 30l große Blecheimer, die haltbare Vorräte beherbergen. Je 25kg Waschmittel oder 10kg Penne. Gerade für Familien, die etwas Raum für eine Lagerhaltung erübrigen können, bietet sich das an. Der Chefeinkäufer der Familie entlastet damit obendrein sein Hirn. Und wer sich gerade fragt, wie es mit der Umweltbilanz von Onlineshopping aussieht: https://www.alumniportal-deutschland.org/global-goals/sdg-12-konsum/online-shopping-einkaufen/ Selbermachen, wo es Freunde bereitet… … und der Kosten-Nutzen stimmt, ist ein weiterer Baustein. So werden in an einem Wochenende im Jahr Kidneybohnen und Kichererbsen eingekocht. Die kleine Plastiktüte ist dann zu verschmerzen. Zitonenschalenaroma und Vanillezucker sind weitere Beispiele für Selbstläufer mit Minimalaufwand. Ebenso minimalistisch ist der Putzschrank: Zitronensäure für Kalkflecken und Soda für allen Schmodder. Einmal in Jahr wird der Seifentopf aus dem Keller geholt. Die Seife reicht dann locker das Jahr über und kann bei Bedarf auch eingefroren werden, wenn sie ranzig zu werden droht. Einweg durch Mehrweg ersetzen Neben Lebensmittelverpackungen holt man sich mit klassischen Wegwerfartikeln Unmengen an Müll und Kunststoff ins Haus. Schafft man es, diese durch ihre wiederverwendbaren Verwandten zu ersetzen, schrumpft der Müllberg wie von selbst. Klar, das hört sich zunächst nach Mehraufwand oder vielleicht auch Ekelalarm an. Auf den zweiten, nüchternen Blick erkennen wir blind übernommene Muster. Hinterfragt haben wir sie bisher nur nie. Durchhalten und Durchhänger Beim Müllsparen verliert man sich schnell im Kleinklein. Das macht keinen Spaß und wirklich nützen tut es obendrein auch nicht. Waschmittel lässt sich beispielsweise prima selbst herstellen, aber mit einem Stoffwindelkind ist der Waschmitteldurchsatz einfach zu hoch. Wir greifen uns deswegen die Big-Points heraus und solche, die uns Freude machen. Die Grenzen definiert jeder seinen Umständen gemäß. Oder: Sein Schlachtfeld wählt jeder selbst. Hier gibt es immer noch Medikamente, Sonnencreme und Zahnpasta aus Tube. Daran wird sich auch nichts ändern. Natürlich spricht nichts dagegen, sich immer wieder eine Herausforderung zu suchen. 40 Tage Kunststoffmüll von 3 Personen und 1 Katze
Iris Förster 30. April 2019 Ganz schön diszipliniert! Vielen Dank für die guten Anregungen. Ein unverpackt-Laden in Waiblingen. Das wäre wirklich gut. Da bin ich nicht die Einzige, die das befürworten würde.
Ariane 30. April 2019 Vielen Dank 😊 Irgendwann ist es Routine und erfordert zum Glück keine Disziplin mehr. Kleine Disziplinlosigkeiten fallen dann auch nicht mehr ins Gewicht. Unverpackt hier wäre super. Bestrebungen gibt es ja 👍
Su 14. August 2019 Hallo! Ich lese schon länger sporadisch und still mit und habe schon ein paar Inspirationen für mich abgegriffen. Vielen Dank dafür! Wo findet man denn die Nudeln in der Großpackung?
Remstalkind 17. August 2019 Hallo Su, meine bekomme ich von Jeremias Teigwaren. Aber es gibt, wenn man sich mal umtut, meist einen Nudelproduzenten in der Nähe. Viele Grüße Ariane
Remstalkind 20. Dezember 2019 Hallo Laura, die habe ich vom Dosenprofi. Dort gibt es mittlerweile auch kleinere in 10l und 20l. LG Ariane