Mehrweg statt Einweg – 57 Ideen

Ohne Einweg  kein Müll. So einfach!

Geh einmal mental durch deinen Haushalt. Raum für Raum. Trage alle Dinge zusammen, die nach dem Gebrauch entsorgt werden müssen. Stelle dir dann den Berg an Einwegmüll vor. Irre, nicht wahr?

Schafft man es, diese Einwegprodukte aus seinem täglichen Leben zu verbannen, sind die verschiedenen Müllbehälter plötzlich leer(er). Dass Kunststoffe in Gebrauch und Entsorgung Probleme machen, ist bekannt. Was ist aber mit Glas, Metall und Papier? Die lassen sich zwar sehr gut wiederverwerten, aber allein ihre Herstellung verbraucht viele Ressourcen: Wasser, Energie oder Anbaufläche um nur einige zu nennen. Das Recycling ist dann wieder energieintensiv. Besser gleich auf Mehrweg setzen und die Dinge so lange wie möglich benutzen. Bei guter Pflege lassen sie sich sogar weiterverkaufen oder verschenken.

BABY

  • Feuchttücher aus alter Bettwäsche, kleine Waschlappen oder Stofftaschentücher. Schon angefeuchtet im Wetbag dabei.
  • Stilleinlagen aus Naturmaterialien und mindestens zwei Paar.
  • Stoffwindeln: kein Hexenwerk, alle fünf Tage eine Maschine, auch im Urlaub
  • Symptothermale Verhütung für Menschen, die bereit sind, sich mit ihrem Körper auseinander zu setzen. Pearl-Index 0,4-0,6
  • Wickelunterlage: Handtuch, Molton oder gefetteter Wollstoff.

BAD

  • Klopapier: Die Königsklasse… Stoffläppchen oder Wasser… alles nur ein gesellschaftliches Konstrukt… eigentlich… 😉
  • Monatshygiene: Menstasse, Stoffbinden sind heute sogar in der Drogerie angekommen. Bei den Tassen sollte man den Bedarf analysieren, um Fehlkäufe zu vermeiden.
  • Nachfüllkosmetik von z.B. von Zao
  • Rasierhobel: Bewährt sich seit Jahren. Ganz ohne Blutbad.
  • Stofftaschentücher: Sogar bei Erkältungen kein Hygieneproblem, wenn die gebrauchten Tücher direkt in einem Wetbag landen und dann in der Waschmaschine. Nervig ist allein die Aufhängerei nach dem Waschen. Vielleicht mal die Oma fragen oder eBay-Kleinanzeigen durchforsten. Die Schätzchen führen heute zumeist ein vergessenes Dasein in Schubladen.
  • Wattepads weglassen und mit Seife/Öl renigen
  • Wattestäbchen kann manauch weglassen. Sei kreativ!

BÜRO

  • Digitales Büro: Neben Rechnungen gibt es oft die Möglichkeit, sich Vertragsunterlagen digital zuschicken zu lassen. Gas-, Wasser, Strom oder Versicherungsunterlagen sind Beispiele dafür.
  • Füller mit Konverter spart Tintenpatronen
  • Kontoauszüge: online abrufen und speichern. Sicherheitskopien nicht vergessen.
  • Visitenkarten fotografieren Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt, wenn mir jemand sowas in die Hand drückt. Dass es die noch gibt 🙂
  • Rechnungen:Wann immer möglich digital anfordern und auch gleich zu Beginn der Geschäftsbeziehung einfordern.
  • Schmierpapier aus einseitig bedrucktem Papier

FEIERN

  • Gurkengläser für die Gäste zum Mitgeben von Partyresten bzw. schon im Voraus mitbringen lassen
  • Partybesteck und -geschirr: Porzellangeschirr hat ab einem gewissen Alter einfach mehr Stil. Wer seinen Feierwütigen nicht traut, beschafft einen Fundus aus Kunststoffbechern oder Poltergeschirr. Sowas hat jeder im Keller und ist meistens froh, es los zu sein.
  • Stoffservietten: 20-30 kleine Cocktailservietten, 12 große für festliche Anlässe. Der Vorteil: Der Respekt vor den Servietten ist höher und sie werden nur verwendet, wenn es wirklich notwendig ist.

FREIZEIT

  • Bücher ausleihen, gebraucht kaufen und gleich wieder abstoßen. Denn wenn etwas nicht (regelmäßig) genutzt wird, ist es im Grunde schon Abfall. Auch wenn er repräsentativ im Wohnzimmerregal steht! Die 10€ Jahresgebühr in der örtlichen Bücherei sind gut angelegtes Geld.
  • (Bahn-)tickets digital aufs Handy
  • Zeitung online lesen

HAUSHALT

  • Batterien durch Akkus ersetzen. Wecker, Fernbedienung, Küchenwaage… Was fällt dir noch ein?
  • Müllbeutel weglassen. Ist der Müll erst reduziert, ist nichts Ekeliges mehr dabei. Biomüll in kleiner Schale sammeln und direkt in die Tonne kippen.
  • Nachhaken bei falsch eingeworfener Werbung. So lange, bis es auch der letzte, schlechte Pizzalieferdienst geschnallt hat.
  • Offlineshopping verhindert Retouren, Füllmaterial und Altkartons. Der ansässige Einzelhandel dankt. (Wenn es kein arroganter Sack ist) Lässt es sich nicht vermeiden, das Material wiederverwenden.
  • Staubsaugerbeutel: Segnet der Staubsauger irgendwann das Zeitliche, gegen einen beutellosen austauschen.
  • Werbung abmelden und kostenlose Zeitungen gleich mit. Aufkleber an den Briefkasten und die Sonderangebote gibt es per App aufs Handy.

KÜCHE

  • Alufolie braucht man nicht. Grillgemüse in Edelstahlpfännchen oder Tontöpfchen.
  • Backpapier: Blech fetten und mehlen bzw. gemahlene Mandeln, sofort backen, sonst klebt es fest.
  • Frischhaltefolie: Schüssel mit Teller abdecken, Wachstuch, feuchtes Küchentuch… keine Ahnung, wofür ich die mal gebraucht habe?!
  • Gefrierbeutel: In Gläsern von Konserven lassen sich Flüssigkeiten genauso wie trockene Lebensmittel einfrieren. Rund zwei Finger breit nach oben Luft lassen und auf ein Glas achten, das oben nicht enger wird. Trockenes braucht keinen Platz nach oben. Wiederverwendbare Silikonbeutel für den Gefrierschrank sind eine relativ neue Entwicklung. Der Maultaschenmarathon wird darin eingefroren. Und natürlich in allen Dosen, die im Tupperschrank auf ihren Einsatz warten.
  • Konservendosen: Einkochen lernen zB Hülsenfrüchte, eigenes Obst oder Tomatensoße. Kuchen im Glas ist auch mega, wenn unangekündigter Besuch vor der Tür steht.
  • Küchenpapier: Lappen aus Baumwolle oder alte Stoffe verarbeiten. Für ganz ekelhafte Dinge gibt es immer noch Klopapier
  • Metallspießchen: Für Grillspieße, Häppchen und Voodoo. Die Gäste aber sensibilisieren, damit sie nicht im Müll landen.
  • Muffinförmchen: 24 Dariolformen aus Metall sind ein platzsparender Allrounder in der Küche.
  • Strohhalm weglassen, wenn du nicht aus medizinischer Sicht darauf angewiesen bist.

LEBENSMITTEL

  • Beutelliebe: Stoffbeutel in allen Größen für Brot, Gemüse etc. an strategischen Stellen deponiert. Fahrzeug, Einkaufskorb, Arbeitsplatz. Gibt’s mittlerweile in jedem Supermarkt! Hört, hört!
  • Bügelbier und zwar regional
  • Essig: Pfandglas (zB Beutelsbacher, Dennree, Edeka) oder abfüllen lassen
  • Getränke: Glasflaschen Mehrweg aus der Nähe! Die Postleitzahl auf dem Etikett verrät dir mehr.
  • Großpackungen: Auch in Unverpackt-Läden fallen hinter den Kulissen Verpackungen an. Wird man sein eigener Unverpackt, indem man selbst Großmengen bezieht, fallen viele Kleinverpackungen weg. Ggf. Mitabnehmer suchen.
  • Honig in Imkerglas (Pfand)
  • Kaffee: jede Rösterei füllt ab. Oft auch Weltläden.
  • Käsepapier|Wurstpapier: Mit der eigenen Dose an die Frischetheke. Das ist mittlerweile bei den meisten Läden angekommen und wird akzeptiert. Hat ja nur ein paar Jahre gedauert…
  • Milchprodukte im Pfandglas
  • Öl abfüllen lassen, außer Olivenöl (sinnbefreite EU-Vorschrift)
  • Regionalen Wein aus Spülglasflaschen(, die es fast nicht mehr gibt. Leider!)
  • Süßer Zahn: Zum Bäcker mit Box oder Wetbag
  • Tee lose im Teelädchen besorgen. Mit etwas GLück gibt es dort auch Gewürze.
  • Wasser: Leitungswasser ggf. Sprudelgerät. 0,38ct pro Liter sind unschlagbar.
  • Wochenmarkt für verpackungsfreie Lebensmittel und den neuesten Klatsch.

UNTERWEGS

  • Lunchbox packen: Dem fiesen Heißhunger ein Schnippchen schlagen und Impulskäufe verhindern.
  • Takeaway: Frech sein und mit größtem Selbstverständnis den eigenen Behälter mitbringen. Bei Bedenken seitens des Verkäufers auf einem Teller servieren lassen und selbst einpacken. Ein altes Besteck und eine große Stoffserviette erweisen sich oft als nützlich.
  • To go-Becher: Dazu muss ich nichts mehr sagen. Nimm ein Marmeladeglas, einen wiederverwendbaren Becher oder setz‘ dich einfach mal ins Café. Wenn man bedenkt, wie aufwändig Kaffee hergestellt wird, sollte man sich die Zeit nehmen.
  • Trinkflaschen kann man fast überall auffüllen. Da reicht eine 0,5l-Flasche für die Handtasche. Halte nach Refill-Stationen Ausschau.

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