Müllvermeidung verschenken

Zero Waste Geschenkideen

Große Einschnitte im Leben machen uns bereit für Veränderungen. Dabei ist es ganz egal, ob dieses Ereignis ein schönes oder trauriges war. Nicht umsonst kremplen Freunde bei der Geburt ihres ersten Kindes ihr Leben so gewaltig um, dass wir uns nur staunend die Augen reiben oder der Kollege verschenkt nach seiner Scheidung sein ganzes Hab und Gut und geht erstmal auf Weltreise –  per pedes!

Zeit zum Ändern!

Das Ereignis, das Anlass zu diesem Artikel gegeben hat, ist nicht ganz so extrem, hat aber das Leben zweier Mittzwanziger ziemlich durchgeschüttelt: die erste gemeinsame Wohnung. Natürlich gibt es zu diesem Anlass die obligatorische Einweihungsparty und eine Kleinigkeit wird verschenkt. Im Regelfall eine höherpreisige Flasche Wein, wenn man Glück hat und wenn nicht ein grauenvolles Dekoteil. Nun bin ich ein absoluter Gegner dieser unsinnigen Verlegenheitsgeschenke und wer keinen konkreten Wunsch äußert, bekommt im Regelfall auch nichts von mir. Genauso möchte ich von solchen Staubfängern verschont bleiben. Da Sinn und Unsinn aber stets im Auge des Betrachters liegen, war mein Gastgeschenk sehr heikel, denn es wurde kein Wunsch geäußert… Trotzdem sollte DER Moment einschneidender Veränderung nicht ungenutzt vorbeiziehen und ich habe die Angel nach neuen Müllvermeidern ausgeworfen:

Kleine Alltagshelfer und ein Denkanstoß

Spricht man geselliger Runde von Müllvermeidung, kommt meistens ein zustimmendes Nicken, gefolgt von einem großen ABER, das alles voher Gesagte ins Nirwana verbannt. Zero Waste ist ein Ding der Unmöglichkeit, denn der Mensch scheint digital zu sein: 1 oder 0. Nur ganz oder gar nicht. Zeigen, dass es dazwischen unendlich viele Nuancen gibt, daran sollte das Geschenk ansetzen.

Zero Waste – Weniger Müll ist das neue Grün von Shia Su
Ein Buch über Müllvermeidung zu verschenken, hört sich in etwa so sexy an wie Socken an Weihnachten zu bekommen. Außerdem lassen sich im Hintergrund die Bewegungen des erhobenen Zeigefingers erahnen. Das Buch der Müllhaldenrebellin ist für mich trotzdem der perfekte Einstieg in Zero Waste. Viele ansprechende Bilder, kurze Anleitungen, allgemein wenig Blabla und vor allem keine Moralkeule. Genau richtig, um auf dem Sofa darin zu blättern und neugierig zu werden. Man bekommt sofort Lust, die Ideen umzusetzen.
(Für alle, die schon Erfahrung (ihr) haben, ist es nicht besonders geeignet.)

Zero Waste-Geschenkideen Onya BagsOnya Bags
Die wiederverwendbaren Obst- und Gemüsebeutel waren bei mir eine der besten und ersten Anschaffungen, wenn es um Müllreduzierung geht. Die Taschen aus Recycling-PET sparen bei jedem Einkauf Plastiktütchen. Um sie zu verwenden braucht man gar nicht viel Mut und so ist die Hemmschwelle niedriger. Die perfekte Einstiegsdroge also.

Zero Waste-Geschenkideen FuroshikiEinpacken in Furoshiki
Die 90er: Neben blondierten Spitzen, blauem Lidschatten und Diddle war Seidenmalerei schwer angesagt. Vermutlich gammeln die Tücher zu zigtausenden in den Schubladen deutscher Haushalte vor sich hin, denn nicht immer waren sie Ausdruck großer Ästhetik. Aber zu schade zum Wegwerfen sind sie ja auch – irgendwie. Wem die Werke von damals heute zu peinlich zum Tragen sind, kann darin auch Geschenke einwickeln. Furoshiki heißt diese Technik aus Japan. Ein netter Gag ist es obendrein. Genauso wie die Jutebeutel, die wir auf unzähligen Kindergeburtsttagen bemalt haben. ^^

Ob die Geschenke ihren Zweck erfüllen und als sinnvoll und nützlich angesehen werden, muss sich noch zeigen. Die ersten Rückfragen kamen aber schon. Ich bin gespannt…