26. Juni 2016 Kassenzettel aus 2 Monaten – Konsequenzen Im Spinnerglas, wie es andere liebevoll nennen, wurden acht Wochen lang alle Kassenzettel und sonstigen Belege aus Thermopapier gesammelt. Ingesamt macht das Thermopapier 50g Restmüll aus. Inhaltsverzeichnis ToggleWozu der ganze Terz?Thermopapier gibt es an jeder EckeThermopapier vermeiden ist schwer, aber möglich Wozu der ganze Terz? Bisphenol A (oder C oder S) wird Thermopapier als Entwickler zugesetzt. Seine Konzentration liegt bei bis zu 3%. Anders als in Polycarbonaten, löst sich BPA aus Thermopapieren noch leichter heraus und gilt laut Umweltbundesamt als zweitwichtigste Aufnahmequelle*. Da Bisphenol A im Körper östrogenartig wirkt und beispielsweise in Babyflaschen schon verboten ist, sollte man auch die Verwendung in Thermopapier kritisch hinterfragen. Thermopapier gibt es an jeder Ecke In den zwei Monaten wurden alles auf Thermopapier gedruckte gesammelt und vom anderen Müll getrennt aufbewahrt. Das meiste Thermopapier machen Kassenbons aus. Aber auch Quittungen zum Beispiel von der Post, werden gerne auf solchem Papier ausgedruckt. Ärgerlich sind auch die Wiegeaufkleber auf Obst und Gemüse. Gleiches gilt für die Belege an Wurst- und Käsetheke. Zahlt man mit der EC-Karte, werden mindestens zwei zusätzliche Belege gerduckt. Nicht in die Erfassung eingegegangen sind: Tickets aller Art, wie Parktickets oder die der öffentlichen Verkehrsmittel. Bezieht man seine Kontoauszüge postalisch, sind die je nach Bank, auch auf Thermopapier gedruckt. Thermopapier vermeiden ist schwer, aber möglich Wendet man das Pareto-Prinzip auf die Müllvermeidung an, gehört Thermopapier sicherlich zu den 20%, die nur mit großem Aufwand und oft auch gar nicht zu schaffen sind. Wer es trotzdem versuchen möchte, dem helfen diese Erfahrungswerte: Kassenzettel Auf meinem Wochenmarkt kann ich dem Verkäufer sagen, dass ich keinen Bon möchte, worauf der die Kassenrolle an der Waage aushängt. In Supermärkten konnte ich bisher keinen Erfolg verbuchen. In manchen Drogerien und Supermärkten wird jedoch mitterweile der zweifelhafte E-Bon angeboten. Aufkleber an Obst und Gemüse Entweder man kauft es auf dem Wochenmarkt oder in einem Supermarkt, der direkt an der Kasse wiegt. Mein Laden meinte auf Nachfrage, dass bei Wiegekassen aber der Kassenbon ausgeruckt werden muss. Ob das so stimmt, kann ich bisher nicht sagen. Aufkleber an Wurst und Käse Beim Käse funktionert es auf dem Wochnmarkt ganz ohne und sogar im eigenen Behältnis. In allen anderen Läden bisher Fehlanzeige. Bei Wurst und Fleisch bisher auch ein Versagen auf ganzer Linie. EC-Belege Zahlen mit Karte ist einfach geschickt. Außerdem kann man dann die monatlichen Ausgaben recht einfach anhand der Buchungsbelege nachvollziehen, ohne ein Haushaltsbuch zu führen. Die Bank kann das dann zwar auch, aber das ist ein Thema für sich. Leider werden immer zwei Belege produziert: Einer für den Kunden und der andere für den Verkäufer. Hier hilft nur die Barzahlung. Tickets aller Art Im Nahverkehr und bei der Bahn gibt es mittlerweile Onlinetickets. Die sind meistens billiger und man kann auf Thermopapier verzichten. Parktickets lassen sich nur vermeiden wenn man falsch parkt, was oft sogar mit Strafzettel günstiger ist, oder das Auto stehen lässt. Kontoauszüge Die gibt es zum Glück auch online als PDF. Macht gleichzeitig auch viel weniger Papiermüll und im Regal fällt der unnötige Ordner weg. In der Regel macht auch das Finanzamt keine Probleme. Und zum Schluss: Thermopapier gehört immer in den Restmüll und das Parkticket nie in den Mund! *Bisphenol A – Massenchemikalie mit unerwünschten Nebenwirkungen (9.6.2010)
Remstalkind 26. Juni 2016 Hehe, in diesem Fall schon. Mein werter Gatte schaut sich meine Bemühungen an und unterstützt mich immer dabei. Deswegen darf er das ^^
Ökohexe 16. Dezember 2016 Huhu! Das ist ein toller Beitrag und ein sehr interessantes Thema, an das man gar nicht so schnell denkt! Gute Idee mit dem Glas, werde ich auch mal ausprobieren. Dann wird einem das Ausmaß bewusst und der Fortschritt sichtbar. Liebe Grüße die Ökohexe
Mimi 1. März 2018 Bei unserem örtlichen Edeka wird man an der Kasse gefragt, ob man einen Kassenbeleg möchte. Obst und Gemüse kann man auch an der Kasse wiegen lassen, dann entfällt der Klebezettel. Ich habe immer ausreichend Bargeld dabei, dann gibt es keinen zusätzlichen EC-Beleg. Wenn genügend Leute auf die Problematik aufmerksam machen, kann sich bestimmt etwas ändern. Mir tun die Kassierer/innen leid, die den ganzen Tag damit in Kontakt kommen. VG Mimi
Remstalkind 1. März 2018 Das hört sich erfreulich an. Vielleicht schreibe ich ja mal wieder besagten Bioladen an. An der Gesetzeslage kann es augenscheinlich nicht liegen, wenn Edeka das kann.